Gibt es einen Unterschied zwischen Druckerpapier und Kopierpapier?

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Da die Begriffe Kopierpapier und Druckerpapier oftmals synonym verwendet werden, haben Sie sich vielleicht auch schon einmal gefragt, ob es denn überhaupt einen Unterschied zwischen Druckerpapier und Kopierpapier gibt? Bei der Beantwortung dieser Frage hilft es, sich einmal genauer die Unterschiede in den Drucktechniken, welche Kopiergeräte und Drucker verwenden, genauer anzuschauen:

Drucktechnologie von Kopiergeräten: Wie kommt die Kopie auf das Kopierpapier?

Kopiergeräte arbeiten heute in der Regel mit demselben Laserdruckverfahren wie auch moderne Laserdrucker. Dabei wird die lichtempfindliche Bildtrommel des Laserdruckers zunächst elektrostatisch aufgeladen. Anschließend sorgt Laserlicht dafür, dass sich die elektrische Ladung an den zu kopierenden Stellen verringert. Dabei gilt: Je geringer die Ladung, desto mehr Tonerpulver wird an dieser Stelle angezogen, denn auch das Tonerpulver ist elektrostatisch aufgeladen. Um den Toner zu fixieren wird das kopierte Abbild durch die Fixierwalze gezogen, welche mit Druck und einer Temperatur von ca. 200 °C das unter anderem aus Harzpartikeln bestehende Tonerpulver schmelzen lässt und somit auf dem Kopierpapier fixiert.

Drucktechnologie von Inkjet-Druckern: Wie funktioniert der Tintenstrahldruck?

Beim Inkjet-Drucker wird die Tinte über einen Druckkopf direkt auf das Papier aufgebracht. Da die Tintentröpfchen feucht sind, muss der Inkjet-Ausdruck nach dem Druckvorgang kurz trocknen.

Unterschiede zwischen Kopierpapier und Druckerpapier?

Die vorgestellten Drucktechnologien machen bereits deutlich, dass …

… ein im Kopiergerät oder Laserdrucker verwendetes Papier hitzebeständig sein sollte und sich unter hoher elektrischer Ladung nicht rollen darf.
… ein im Inkjet-Drucker genutztes Papier eine Oberfläche besitzen sollte, welche die feuchte Tinte möglichst schnell punktgenau aufsaugen kann.

Kopierpapier oder Laserdruckpapier ist daher:

  • In der Regel ungestrichen (uncoated) und besitzt somit eine raue, offene Oberfläche.
  • Etwas feuchter, um die elektrostatische Aufladung zu optimieren.
  • Insgesamt glatter, um einen abriebfreieren und auch schnelleren Durchlauf im Laserdruck zu erhalten.
  • Von der Schmalbahn, da diese Laufrichtung die Gefahr eines Aufrollens des Papiers während des Druckvorgangs vermindert.

Druckerpapier (Inkjet-Druck) ist daher:

  • Gestrichen (coated), um einen gleichmäßigeren, nicht durchscheinenden Ausdruck zu garantieren.
  • Trockener, um die Tinte besser und schneller aufsaugen zu können.
  • Besonders glatt, damit die Tintentröpfchen punktgenau trocknen und nicht ausfransen.
  • Verfügt oftmals über eine speziell veredelte Oberfläche mit Durchfeuchtungssperre (ColorLok-Technologie), um auch beidseitig bedruckbar zu sein.

Ist Multifunktionspapier dann eine gute Wahl?

Multifunktionspapiere vereinen den Durchschnitt aller erforderlichen Eigenschaften, um eine gute Druckqualität sowohl im Laserdruck- als auch im Tintenstrahldruckverfahren zu erhalten. Sie bilden also eine, aus ökonomischer und pragmatischer Sicht, sicherlich gute Alternative zu optimierten Kopierpapieren oder Druckerpapieren (Inkjet-Papieren) und sind daher besonders für tägliche Routineausdrucke empfehlenswert.

Für hochwertigere, repräsentative Medien empfiehlt es sich jedoch, auf die entsprechend optimierten Druckerpapiere bzw. Kopier-/Laserdruckpapiere zurückzugreifen. Dabei sollten Sie auch ein besonderes Augenmerk auf die Grammatur, die Opazität und den Weißegrad legen. Denn für hochwertige, beidseitige Ausdrucke sollte das Papier mindestens folgende Werte aufweisen:

  • Grammatur von 100 g/m2
  • Opazität von 98 – 100 %
  • einen Weissegrad von 146 CIE

Für den Druck von Fotos empfehlen sich hingegen speziell veredelte Fotopapiere.

Was passiert, wenn Druckerpapier im Laserdrucker verwendet wird?

Inkjet-Druckerpapier ist speziell beschichtet und eher trocken. Wird es im Laserdrucker verwendet, dann kann sich das Papier durch die Hitze beim Druck wellen oder sogar verformen. Gleichzeitig kann die Beschichtung schmelzen und Verunreinigungen im Laserdrucker/Kopierer hinterlassen. Inkjet-Papier ist zudem meist etwas dicker, sodass es zu Stau im Papierfach von Laserdrucker oder Kopierer kommen kann.

Was passiert, wenn Kopierpapier im Inkjet-Drucker verwendet wird?

Ungestrichenes Kopierpapier besitzt eine raue, offene Oberfläche, die zum Abrieb neigt. Dies kann dazu führen, dass der Druckkopf des Tintenstrahldruckers verstopft und damit die Druckqualität gemindert wird. Gleichzeitig sorgt die offenere Papieroberfläche für einen starken Sogeffekt, sodass die Tinte tief ins Papier eingesogen wird. Dadurch fransen die Kontraste aus und auch die Farben erscheinen blasser. Kopierpapier ist zudem meist etwas dünner, sodass die Tinte auf der Rückseite durchdrückt.

Fazit: Gibt es Unterschiede zwischen Kopierpapier und Druckerpapier?

Ja! Denn um das elektrostatisch aufgeladene Tonerpulver optimal aufnehmen zu können, ist die Oberfläche von Kopierpapier bzw. Laserdruckpapier glatt, aber nicht gestrichen und die Papierfeuchte etwas höher.

Bei spezialisierten Fachhändlern wir Kopierpapier gibt es spezielle Laserdruckpapiere, die im Vergleich zu reinem Kopierpapier eine höhere Hitzeverträglichkeit besitzen, eine etwas höhere Steifigkeit für eine staufreie Planlage im Laserdrucker aufweisen und deren Oberfläche besonders geglättet ist, um den Abrieb von Partikeln zu vermindern.

Druckerpapier für den Inkjet-Druck ist hingegen mit einer gestrichenen, besonders glatten Oberfläche versehen und besitzt insgesamt eine geringe Papierfeuchte, damit die Tinte schneller eingesogen wird und trocknet.

Alternativ lassen sich für interne Ausdrucke im Laserdrucker/Kopierer oder Tintenstrahldrucker auch Multifunktionspapiere verwenden.

Unser Tipp: Sowohl für Kopierer und Laserdrucker als auch für Tintenstrahldrucker gibt es hochwertige Recyclingpapiere, die mit den entsprechenden Eigenschaften für die Anwendung im Kopiergerät, Laserdrucker oder Inkjet-Drucker ausgestat

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