Papier-Qualitätsstufen im Überblick: Welche Qualitäten gibt es bei Kopierpapier?

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Halten Sie einmal verschiedene Kopierpapiere bewusst in der Hand, bemerken Sie schnell: Während das eine leicht im Gewicht, rau in der Oberfläche und lichtdurchlässig erscheint, ist das andere schwerer, mit einer sehr glatten und vielleicht fast glänzenden Optik ausgestattet und halten Sie es gegen Licht, scheint dieses nicht durch. Der Grund für die Unterschiede? Jedes Kopierpapier wird nach bestimmten Qualitätsvorgaben produziert und für spezifische Anwendungen speziell ausgestattet oder behandelt. Doch welche Qualitätsstufen gibt es bei Druckerpapier? Und wie finden Sie das passende Kopierpapier für jede Anwendung?

Diese Qualitätsmerkmale gibt es bei Druckerpapier

Je nach Herstellungs- und Veredelungsverfahren erhält Papier bestimmte mechanische und physikalische Eigenschaften. Die Hauptunterschiede liegen in diesen drei Parametern:

1. Der Weissegrad

Der in CIE angegebene Weissegrad bestimmt, welche Weisswerte ein Papier hat. Dabei gilt:

Je höher der CIE-Wert, desto weisser ist das Papier und desto strahlender und kontrastreicher erscheint der Druck.

In Büros werden daher vor allem Papiere mit einem Weissegrad zwischen 140 – 160 CIE eingesetzt, während für Zeitungen vorwiegend Papiere mit einem Weissegrad zwischen 50 – 70 CIE Verwendung finden. Der Weissegrad bildet damit eines der grundlegenden Qualitätsmerkmale für Druckerpapier und kann in folgende Klassen eingeteilt werden:

Recycling
55 – 140 CIE

Universal
140 – 150 CIE

Business
150 – 167 CIE

Premium
168 – 171 CIE

2. Die Opazität

Die Opazität (Lichtundurchlässigkeit) von Papier wird in Prozent angegeben, wobei 0 % die komplette Durchsichtigkeit und 100 % die komplette Undurchsichtigkeit bedeuten. Damit ein Papier beidseitig bedruckt werden kann, ohne dass der Druck auf der Rückseite durchscheint, muss es mindestens eine Opazität von 80 % aufweisen. Daher gilt hier die Faustregel:

Je höher die Opazität, desto hochwertiger ist das Papier.

Für den Opazitätswert ist folglich auch die Grammatur entscheidend. Denn je dicker ein Papier, desto höher auch dessen Opazität. Allerdings kann durch Veredelungen wie zum Beispiel durch die spezielle Beschichtung der Papieroberfläche der Opazitätswert auch bei geringeren Grammaturen deutlich erhöht werden.

3. Grammatur

Die Grammatur gibt das Gewicht des Papiers in Gramm pro Quadratmeter an. Das bedeutet, ein Blatt Papier im Format A4 mit der Grammatur 80 g/m2 wiegt 5 Gramm. Zum Einen ist die Grammatur wichtig für den Postversand, sodass bei umfangreicheren Unterlagen gerne geringere Grammaturen verwendet werden, um Porto zu sparen. Zum Anderen ist die Grammatur aber auch ein entscheidendes Qualitätsmerkmal von Papier, da das Gewicht des Papiers auch massgeblich dessen Eigenschaften beeinflusst. Denn ...

… je höher die Grammatur, desto besser ist das Papier für den Duplexdruck geeignet und desto hochwertiger ist auch seine Haptik.

Eine hohe Grammatur zeugt durch ihre edle Festigkeit und luxuriöse Stärke daher auch immer vom persönlichen Qualitätsanspruch. Welche Grammatur sich für welche Anwendung am besten eignet, zeigt folgende Übersicht:

50 – 70 g/m2
Leichtpapier für Zeitungen, Lieferscheine, Mailings, Massenausdrucke, Versandunterlagen

80 – 100 g/m2
Standard-Büropapier für einfache Druckaufgaben, Fotokopien und Korrespondenzen

110 – 120 g/m2
Hochwertiges Kopierpapier für repräsentative Ausdrucke und Broschüren

130 – 170 g/m2
Schwereres Druckerpapier für den Druck von Postern, Aushängen, Flyern

170 – 200 g/m2
Schweres Papier in Kartonqualität für hochwertige Poster, doppelseitig bedruckte Flyer und Broschürenaußenseiten

200 – 250 g/m2
Karton für stabile Außenseiten von Magazinen und für Postkarten

300 – 400 g/m2
Starker Karton für Visitenkarten und hochwertige Umschläge für Broschüren

Welche Papierveredelungen gibt es?

Zusätzlich zur Weisse, Lichtundurchlässigkeit und zum Gewicht wird während des Herstellungsprozesses die Oberfläche des Papiers noch weiter veredelt beziehungsweise für bestimmte Anforderungen speziell behandelt. Dazu gehören folgende Verfahren:

Leimung
Um das Papier gegenüber Feuchtigkeit unempfindlicher zu machen und damit seine Bedruck-/Beschreibbarkeit mit Tinte zu optimieren wird die Papieroberfläche in der Regel mit Stärke behandelt. Die Stärke sorgt dafür, dass sich die Festigkeit der Oberfläche erhöht und die Tinte somit nicht tief ins Papier eindringen kann und dann ausfranst. Das Ergebnis: Höhere Kontrastschärfe und bessere Farbwiedergaben.

Glätten
In einem speziellen Glättwerk wird die Papieroberfläche durch Rollen weiter geglättet bis der gewünschte Glättegrad erreicht ist. Das Glätten erhöht die Laufeigenschaften von Papier in Bürogeräten (Kopierer, Laser-/Inkjetdrucker, Fax), sodass maschinenglatte Papiere (machine finished papier = MF-Papiere) bevorzugt in Hochleistungsdruckgeräten verwendet werden.

Streichen (Coating)
Gestrichene Papiere weisen eine festere, steifere, glattere und geschlossenere Oberfläche auf und können durch sogenannte Streichfarben (bestehend aus Bindemitteln) auch farblich gestrichen werden. Besonders für den Inkjetdruck ist gestrichenes Papier optimal, da es die Tinte sowohl in der Strichschicht als auch in der darunterliegenden Papierschicht absorbiert und sich somit die Farbpigmente punktgenauer für mehr Kontrastreichtum und Farbbrillanz absetzen.

Kalandrieren (Satinieren)
Mittels der Hitze und dem Druck von elastischen Walzen wird die Papieroberfläche glatt und glänzend und das Papier insgesamt dünner und lichtdurchlässiger. Durch Kalandrieren werden somit matte, halbmatte oder glänzende Oberflächen ermöglicht. Kalandrierte Papiere sind daher besonders für den Bilddruck geeignet.

Papierklassen: ABC-Qualitäten bei Kopierpapieren
Basierend auf den drei Hauptqualitätskriterien Weissegrad, Opazität und Grammatur sowie den aufgezeigten weiteren Veredelungsverfahren können Kopierpapiere grundsätzlich in folgende Qualitätsklassen eingeteilt werden:

Papiere mit A-Qualität: Premiumqualität
A-Papiere weisen grundsätzlich eine hohe Weisse (160 – 171 CIE), eine hervorragende Opazität (häufig 90 %) und herausragende Laufeigenschaften auf, sodass sie auch im Hochleistungs-Duplex-Farbdruck in allen Bürogeräten (Inkjet, Laser, Kopierer, Fax) exzellente Kontraste und eine brillante Farbwiedergabe liefern. Ihre Haptik ist mit einer höheren Grammatur (ab 110 g/m2) insgesamt sehr hochwertig, was sie besonders für repräsentative Medien wie Präsentationsunterlagen, Magazine, wichtige Geschäftsdokumente oder für die exklusive Kundenkommunikation prädestiniert.

Papiere mit B-Qualität: Multifunktionspapiere
Als universell auf allen Bürogeräten (Laser, Inkjet, Kopierer, Fax) einsetzbare Allrounder zeichnen sich Multifunktionspapiere durch Grammaturen zwischen 75 – 100 g/m2 aus, weisen eine Opazität von 80 – 85 % auf und verfügen über einen Weissegrad ab 146 CIE. Mit ihren hervorragenden Laufeigenschaften sind sie besonders stauarm auch im beidseitigen Hochleistungsdruck verarbeitbar, liefern dabei gute Kontraste und Farbwiedergaben sowohl im Text- als auch im Bilddruck und kommen daher vor allem für große Druckvolumen wie Mailings oder die Kundenkommunikation zum Einsatz.

Papiere mit C-Qualität: Standardqualität
Mit ihren ordentlichen Druckergebnissen im Schwarz/Weiss-Druck in Fax, Kopierer, Inkjet- und Laserdrucker sind Standard-Kopierpapiere die ökonomisch beste Wahl für die alltägliche, interne Bürokommunikation. In der Regel in der gängigen Grammatur 80 – 90 g/m2 produziert, weisen Standard-Druckerpapiere Weissegrade von 146 – 161 CIE sowie eine Opazität von 80 % auf.

Fazit: Welche Papierqualität eignet sich für welche Anwendung?

Die Einteilung in die Qualitätsstufen A, B und C erleichtert zwar die Wahl des Kopierpapiers, doch sollten Sie auch auf weitere Qualitätsmerkmale wie gestrichen/ungestrichen (coated), matt/seidenmatt/glänzend (silk/glossy) oder maschinenglatt (MF) achten. Gerade in Bezug auf die drei Hauptqualitätskriterien Weissegrad, Opazität und Grammatur eröffnen sich Ihnen vielfältige Wahlmöglichkeiten, die Sie mit Blick auf die spezifische Anwendung (interne/externe Kommunikation) und das zu verwendende Bürogerät (Laserdrucker, Inkjetdrucker, Kopierer oder Fax) treffen sollten. Unser Tipp: Die meisten Kopierpapiere weisen bereits in ihrem Namen auf die besondere Eignung für ein Gerät oder eine spezielle Anwendung hin:

Multifunktionale Kopierpapiere
z.B. Multicopy, Multiuse, Multipurpose, Allround, Universal,

Papiere für den Kopierer
z. B. Copy, Performer, Speed, Standard

Papiere für den Tintenstrahldruck
z. B. Inkjet, Smooth, Coated, Silk

Papier für den Laserdruck
z. B. Laser, Digital, Color, uncoated

Papiere für die tägliche Bürokommunikation
z. B. Office, Economy, Eco, Classic

Papiere für die repräsentative Kommunikation
z. B. Business, Presentation, Superior, Premium, Trophée, Elite


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