Papier-Grammaturen in der Übersichtstabelle

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Neben dem Format, der Opazität (Lichtundurchlässigkeit) und dem Weissegrad bildet die Grammatur das wichtigste Qualitätsmerkmal von Papier. Mit ihr lässt sich das Gewicht von Papier und damit auch seine Stärke, Festigkeit und Stabilität bestimmen. Doch welche Grammaturen gibt es bei Papier überhaupt? Wie entsteht die Grammatur und wie wird sie gemessen? Und welche Grammatur eignet sich eigentlich für welche Anwendung?

Wie wird die Grammatur von Papier gemessen?

Grammaturen werden in Gramm pro Quadratmeter angegeben. Sie bezeichnen also das Flächengewicht und damit die Stärke eines ein Quadratmeter großen Papierbogens (Bogengewicht). Wird ein Papier DIN A0 (= 1 m2) mit 80 g/m2 geviertelt, dann entstehen vier DIN A4 Papierbögen, die ebenfalls noch die Grammatur 80 g/m2 haben. Doch wie viel wiegt dann dieses einzelne Blatt Papier DIN A4, 80 g/m2 eigentlich? So berechnen Sie das Gewicht Ihres Papiers selbst:

Länge (cm) x Breite (cm) x Grammatur / 10.000 = Bogengewicht (Gramm) 21,0 cm x 29,7 cm x 80 / 10.000 = 4,98 g

Wie entsteht die Grammatur von Papier?

Grundlage der Papierherstellung ist ein Faserbrei aus Zellstofffasern. Je dicker dieser auf einer Fläche zu Papier gepresst wird, desto höher ist auch die Grammatur des Papierbogens. Zudem können dem Faserbrei sogenannte Füllstoffe wie Kaolin (Erhöhung Opazität und Stärke), Kreide oder Gips (Erhöhung Weißegrad und Stärke) beigegeben werden. Dabei kann ein Papier bis zu 30 % Füllstoffe enthalten. Die Grammatur erhöht oder verringert sich außerdem durch die Nachbearbeitung des Papiers. Neben dem Streichen mit Streichfarbe (gestrichenes Papier) gehört dazu zum Beispiel auch die Satinierung (Link Papier Ratgeber: Was ist satiniertes Papier). Je nach Produktions-/Verdelungsart kann die Grammatur eines Papiers daher innerhalb der angegebenen Grammatur auch um 5-10 % nach oben oder unten abweichen.

Welche Grammatur (Papierstärke) für was?

Je höher die Grammatur, desto fester ist das Papier und desto schwerer lässt es sich knicken. Aus dieser Faustregel lassen sich bereits die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der unterschiedlich starken Papiere ableiten: So werden beispielsweise Feinpapiere gerne für Verpackungen oder als Hygienepapiere verwendet, Dünnpapiere eignen sich hingegen aufgrund ihres geringen Gewichts hervorragend für den Druck umfangreicher Unterlagen, da diese somit günstiger per Post versendet werden können. Starkpapiere sind hingegen aufgrund ihrer Stabilität prädestiniert für den Druck von Postern, Speisekarten oder Tischaufsteller. In unserer Übersichtstabelle Papier-Grammaturen zeigen wir Ihnen weitere spezifische Verwendungsmöglichkeiten für Papiere mit bestimmten Grammaturen auf.

Welche Grammaturen gibt es? Übersichtstabelle Papier-Grammaturen

Grammatur

Papiersorte

Anwendungsmöglichkeiten

Bis 25 g/m2

Feinpapier

Seidenpapier, Hygienepapier, Transparentpapier

25 – 60 g/m2

Dünnpapier

Umfangreiche Bücher (Bibel, Gesangbücher, Gesetzbücher)

60 – 80 g/m2

Werkdruckpapier

Bücher (Sachbücher, Belletristik), Lieferscheine, Zeitungspapier, Mailings

80 – 100 g/m2

Standard-Büropapier (Drucker-/Offsetpapier)

Tägliche Office-Anwendungen (Interne/Externe Kommunikation, Fotokopien, Faxausdrucke, Rechnungen, etc.)

110 – 120 g/m2

Premium Druckerpapier

Repräsentative Kundenkommunikation (Anschreiben, geschäftliche Dokumente, Briefpapier, Verträge, Broschüren)

130 – 170 g/m2

Starkpapier

Werbemedien (Flyer, Broschüren, Magazine, Poster), Urkunden

170 – 200 g/m2

Leichtkarton

Außenseiten von Broschüren/Magazinen, doppelseitig bedruckte Flyer, Premium-Plakate

200 – 250 g/m2

Karton

Postkarten, Umschläge von Premium-Broschüren/Magazinen, Speisekarten

300 – 400 g/m2

Starkkarton

Premium-Visitenkarten, Tischaufsteller, Bilderdruck


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