Die DIN Formate von Papier in der Tabellenübersicht

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Bis ins 20. Jahrhundert gab es eine Vielfalt an regional sehr unterschiedlichen Papierformaten auf der Welt. Erst im Zuge der Industrialisierung und der damit einhergehenden internationalen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen nahm in den öffentlichen und unternehmenseigenen Verwaltungen der Wunsch nach standardisierten und damit einfacher zu ablegenden/archivierenden Papierformaten zu. Mit der Deutschen Norm für Papierformate DIN 476 gelang es dem Deutschen Institut für Normung e. V. im Jahr 1922 die Papierformate nicht nur für den Schriftverkehr in Deutschland, sondern auch international zu vereinheitlichen. Dabei wurden in der DIN 476 (international in der ISO 216 verankert) insgesamt vier Normreihen festgelegt, die jeweils noch einmal in 11 Klassen unterteilt sind:

Vorzugsreihe DIN A (beschnitten)

Die Vorzugsreihe DIN A ist das grundlegende Bezugsformat für die Zusatzreihen DIN B-D. Indem die DIN A-Formate ein Seitenverhältnis 1: √2  haben, kann das Grundformat DIN A0, welches einem Quadratmeter entspricht, ohne Verluste geteilt werden. Dabei beträgt das Seitenverhältnis von Höhe und Breite in allen DIN A Formaten immer rund 5:7.

Tabelle DIN A Papierformate

DIN A Format

Maße in mm

Verwendungsmöglichkeiten

DIN A0

841 x 1189

Techn. Zeichnungen, Druckbogen, Landkarten, Plakate

DIN A1

594 x 841

Flipchart-Blöcke, Geschenkpapier, Filmplakate, Kalender

DIN A2

420 x 594

Zeitungen, Landkarten, Technische Zeichnungen, Poster

DIN A3

297 x 420

Notenblätter, Zeitungen, Landkarten, Zeichenpapier

DIN A4

210 x 297

Brief-/Druckerpapier, Formulare, Hefte, Zeitschriften

DIN A5

148 x 210

Notizblöcke, Schulhefte, Prospekte, Flyer

DIN A6

105 x 148

Karteikarten, Flyer, Postkarten

DIN A7

74 x 105

Flugblätter, Taschenkalender, Personalausweis

DIN A8

52 x 74

Spielkarten, Etiketten, Visitenkarten

DIN A9

37 x 52

Etiketten, Karteikarten, Beschilderungen

DIN A10

26 x 37

Etiketten, Beschilderungen

Zusatzreihe DIN B (unbeschnitten)

Die erste Zusatzreihe DIN B bezeichnet die unbeschnittenen Papierformate und ist daher grundsätzlich immer etwas größer als das entsprechende DIN A Format. Daher eignet sich das DIN B Format gut für die Verpackung der DIN A Formate und wird daher auch als Postformat verstanden.

Tabelle DIN B Papierformate

DIN B Format

Maße in mm

Verwendungsmöglichkeiten

DIN B0

1000 x 1414

Großplakate (Wahlplakate)

DIN B1

707 x 1000

Plakate, Filmposter

DIN B2

500 x 707

Poster

DIN B3

353 x 500

Zeichenpapier, Aushänge

DIN B4

250 x 353

Briefumschläge, Noten, Karten, Zeitungen

DIN B5

176 x 250

Bücher, Umschläge

DIN B6

125 x 176

Bücher, Umschläge

DIN B7

88 x 125

Reisepass

DIN B8

62 x 88

Spielkarten, Etiketten

DIN B9

44 x 62

Etiketten

DIN B10

31 x 44

Schilder

Zusatzreihe DIN C (Briefumschläge)

Die DIN C Formate sind jeweils ebenfalls etwas größer als die entsprechenden DIN A Formate, jedoch etwas kleiner als die jeweiligen DIN B Formate. Um Papierverlust zu vermeiden, werden die DIN C Formate daher bevorzugt für die Herstellung von Briefumschlägen verwendet. So passen Blätter im DIN A4 Format optimal in ein DIN C4 Kuvert und dieses wiederum perfekt in einen DIN B4 Umschlag.

Tabelle DIN C Papierformate

DIN C Format

Maße in mm

Verwendungsmöglichkeiten

DIN C0

917 x 1297

DIN C1

648 x 971

DIN C2

458 x 648

DIN C3

324 x 458

DIN C4

229 x 324

Briefumschläge

DIN C5

162 x 229

Briefumschläge

DIN C6

114 x 162

Briefumschläge

DIN C7

81 x 114

DIN C8

57 x 81

DIN C9

40 x 57

DIN C10

28 x 40

Zusatzreihe DIN D

Die DIN D Papierformate sind deutlich kleiner als DIN A, bilden daher die kleinsten Normformate für Papier und finden bislang nur selten Verwendung.

Tabelle DIN D Papierformate

DIN D Format

Maße in mm

Verwendung

DIN D0

771 x 1090

DIN D1

545 x 771

DIN D2

385 x 545

DIN D3

272 x 385

DIN D4

192 x 272

DIN D5

136 x 192

DVD Hüllen

DIN D6

96 x 136

DIN D7

68 x 96

DIN D8

48 x 68

DIN D9

34 x 48

DIN D10

24 x 34

Historie der DIN Formate: Von Deutschland in die ganze Welt

Bereits 1910 entwickelte der deutsche Chemiker Wilhelm Ostwald das sogenannte Weltformat für Papier, um die Archivierung von Unterlagen in Bibliotheken und Archiven platzsparender zu gestalten. Ostwald legte darin das Seitenverhältnis 1 : erstmals fest.

Sein Assistent Walter Porstmann nahm dieses Seitenverhältnis nach dem Ersten Weltkrieg als Mitarbeiter des Normenausschusses der Deutschen Industrie wieder auf und legte ihm zusätzlich das metrische System zugrunde. Das bedeutet, die erste Referenz aller DIN Papierformate bildet der Quadratmeter (= DIN A0). Aufbauend auf DIN A0 lassen sich alle folgenden DIN Formate durch das von Ostwald festgelegte Seitenverhältnis 1 : √2 ableiten.

Bereits kurze Zeit nach der Veröffentlichung der in der DIN 476 zusammengefassten DIN Papierformate 1922 durch das neu gegründete Deutsche Institut für Normung fanden die normierten DIN Papiere Verwendung in den Behörden der Weimarer Republik. In den 1930ern begann zudem die Produktion von Büromöbeln mit DIN A4 kompatiblen Schubladengrößen. Doch erst ab 1975 wurden die bereits in vielen Ländern der Welt täglich genutzten DIN Papierformate A und B in der internationalen Norm ISO 216 ( Link Papier Ratgeber: DIN ISO Tabelle) fixiert.

Lediglich in den USA und Kanada sowie in einigen Ländern Südamerikas und Asiens gibt es noch weitere Papierformate, die im öffentlichen Schriftverkehr zusätzlich zu den DIN Papierformatreihen verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel der ANSI/ASME Standard (USA), der CAN 1-9.60M Standard (Kanada), das Letter-/Carta-Format (USA, Kanada, Mexiko, Chile, Venezuela, Kolumbien, Zentralamerika) oder das Postkartenformat Hagaki (Japan). Eine erst jüngst durchgeführte Untersuchung ergab, dass in Kanada Vordrucke und Formular in 200 verschiedenen Formaten erstellt werden, welche wiederum die Verwendung von 70 unterschiedlichen Umschlaggrößen erfordern. In China ist der Einsatz der DIN A Formate hingegen weit verbreitet und in Japan wurde sie bereits 1951 in die national gültige Papiernorm übernommen.


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